Radtour zu Orten Rechter Gewalt – die Route

Die evangelische Kirchengemeinde in der Gropiusstadt lädt euch ein, auf einer Radtour in den Süden Neuköllns Orte Rechter Gewalt zu besuchen. Auf ihrer Website stellt sie die Stationen mit Erläuterungen auf einer interaktiven Karte dar.

Alternativ gibt es den Routenplan mit ausführlichen Erläuterungen zu den Stationen auch als PDF (zum Ausdrucken).

Neukölln ist bunt. Seine knapp 330.000 Einwohner kommen aus 160 Nationen. Im September 2008 erhielt der Bezirk von der Bundesregierung den Titel „Ort der Vielfalt“. Wer würde annehmen, dass es in diesem bunten Bezirk seit Jahren rechtsextremistische Anschläge gibt?

Im April 2012 wurde Burak Bektas aus bisher nicht geklärten Gründen am Neuköllner Krankenhaus auf offener Straße erschossen. Zwei andere, die bei ihm standen, wurden schwer verletzt. 2015 wurde unter ähnlichen Umständen der Brite Luke Holland ermordet. In den letzten Jahren wurden mehrere Brandanschläge auf die Autos des IG-Metall-Aktivisten Detlef Fendt, des Buchhändlers Ostermann, des Linken-Politikers Ferat Kocak und der Neuköllner SPD-Politikerin Mirjam Blumenthal verübt, wobei jedes Mal wie durch ein Wunder keine Personen zu Schaden kamen. Im November 2017 wurden in der Hufeisensiedlung 16 Stolpersteine gestohlen, die an Opfer des Nationalsozialismus erinnern.

Seit 2017 organisiert das Bündnis Neukölln das Festival „Offenes Neukölln“, um ein Zeichen gegen Diskriminierung und Ausgrenzung zu setzen. 2018 haben wir im Rahmen des Festivals eine Radtour zu verschiedenen Stätten rechter Gewalt unternommen, sind vom Norden in den Süden geradelt. Aufgrund der Corona-Pandemie stellen wir die aktualisierte Tour digital und als Druckversion zur Verfügung. Die ausgewählten Punkte bilden nur einen Ausschnitt der Geschehnisse. Die traurige Wahrheit ist, dass noch viele weitere Markierungen eingefügt werden könnten.